3. Blaue Tafel

Vom Schulgarten auf den Römerberg

450 Schülerinnen und Schüler aus Frankfurt nehmen an der Blauen Tafel auf dem Römerberg Platz. Vorher haben sie mit viel Engagement in ihren Schulgärten Obst und Gemüse angebaut und vielfältige Aktivitäten zu nachhaltiger Ernährung durchgeführt. Jetzt präsentieren sie ihre Ernte auf dem Römerberg und steuern einiges zum gemeinsamen Essen an der „Blauen Tafel“ im Rahmen der Klimagourmet-Woche bei.

Die Open-Air-Küche wird von dem Berliner Aktionskoch Wam Kat geleitet. Denn mit ihm ist gut Suppe essen: Mit seiner mobilen Groß-Küche sorgt er auf dem Römer dafür, dass die Zutaten aus den Schulgärten und aus Spenden zu einem harmonischen Gericht zusammenfinden.

Wenn der Duft von Gemüsesuppe über die langen blauen Tischreihen auf dem Römer zieht, bittet Frankfurts Bildungsdezernentin Sylvia Weber die Kinder und Jugendlichen aus 24 teilnehmenden Schulen zu Tisch. Dass die Förderung von Schulgartenprojekten durch das Stadtschulamt einen solchen Erfolg haben würde, hätte man kaum erwarten können. Begeistert zeigt sie sich von den hervorragenden Präsentationen der vielfältigen Schulgarten-Projekte und zahlreichen Aktivitäten zu nachhaltiger Ernährung. Nicht nur selbstgezogenes Obst und Gemüse, Kräuterspiralen oder Mini-Kartoffeläcker am Rande des Schulhofes, Bienen-Projekt und FairTade-Café beeindrucken die Dezernentin, sondern auch die Lernwerkstatt Klimagourmet oder Projekte zu saisonalen landwirtschaftlichen Produkten aus der Region: Beim bunten Markt zeigen die Klassen, wie eine nachhaltige und gesunde Ernährung an ihren Schulen in die Tat umgesetzt wird.

Am Vormittag schälten und schnippelten die Schülerinnen und Schüler Obst und Gemüse und informierten sich an den Mitmachständen der Initiatoren der Blauen Tafel über deren Angebote: Das „Netzwerk Nachhaltigkeit lernen in Frankfurt“ und die unterstützenden Landwirtschaftshöfe und Direktvermarkter waren Anlaufstellen für junge Nachwuchsgärtnerinnen und Zukunftsköche in der „Blaue-Tafel-Rallye“. Und so drehen sich angeregte Tischgespräche ums Getreidemahlen und Apfelkeltern, um die Kartoffelbatterie und eigenen Bienenhonig aus dem Schulgarten. Und um Essgewohnheiten in den unterschiedlichen Kulturen, gemeinsames Kochen, „klimafreundliches“ Einkaufen – vor allem aber um leckeres Essen.

Dann wird endlich die Suppe aufgetragen, und ein großes Schmausen bringt das Gartenjahr an Frankfurter Schulen zu einem genüsslichen Abschluss.

Die „Blaue Tafel“ ist ein Beitrag zur „Klimagourmet-Woche“, die vom 22. September bis 2. Oktober 2016 zahlreiche Aktionen zum Thema Ernährung und Nachhaltigkeit bietet. Unter dem Motto „Genießen und das Klima schützen“ wird die Blaue Tafel vom Netzwerk „Nachhaltigkeit lernen in Frankfurt“ in Zusammenarbeit mit Umweltlernen in Frankfurt e.V. und dem Stadtschulamt getragen und von zahlreichen Partnern wie der Frankfurter Sparkasse 1822 unterstützt. Das Netzwerk wurde für seine qualitative Arbeit im Rahmen des UNESCO-Weltaktionsprogramms Bildung für nachhaltige Entwicklung ausgezeichnet.