Unsere Welt befindet sich im kontinuierlichen Wandel – und mit ihr der Schulunterricht.

Die Gestaltung einer zukunftsfähigen gesellschaftlichen Entwicklung in einer globalisierten Welt stellt uns vor neue Herausforderungen – Bildung für nachhaltige Entwicklung hat hierbei eine zentrale Bedeutung. Sie vermittelt Schüler_innen Kompetenzen für

  • die Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen,
  • sozial- und umweltverträgliche Formen des Wirtschaftens, Arbeitens und Lebens,
  • die Auseinandersetzung mit Armut und Gerechtigkeit,
  • die Teilhabe an demokratischen Entscheidungsprozessen und an der Lebensgestaltung.

Vor diesem Hintergrund wurde in Frankfurt im Jahr 2012 das „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ entwickelt. Ziel ist es, Bildung für nachhaltige Entwicklung in Grundschulen strukturell zu verankern. Frankfurter Kinder lernen, was nachhaltige Entwicklung bedeutet. In der Schule erproben sie Handlungsoptionen, die sie in ihrem Alltag nutzen können. Das Denken in Zusammenhängen wird gefördert, Empathie und Reflexionsfähigkeit werden gestärkt.

Broschüre Frankfurter "Schuljahr der Nachhaltigkeit" als pdf
oder auch in der gedruckten Form bei Umweltlernen zu bestellen

Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Grundschule

Mit dem Schuljahr der Nachhaltigkeit (SdN) geht der Umweltlernen in Frankfurt e.V. mit Frankfurter Grundschulen eine Bildungspartnerschaft auf Zeit ein. An dem  Kooperationsprojekt sind alle Klassen der vierten Jahrgangsstufe beteiligt. Sie erhalten personengeleitete Programme im Umfang von jeweils 20 Stunden zu Zukunftsfragen von globaler Bedeutung. Die Schulen wählen 6 Module aus den Bereichen Klima, Energie, Recycling, Fairer Handel, Ernährung und Mobilität für die Bearbeitung mit den Schüler_innen aus. Den Lehrer_innen stehen Materialien zur Vertiefung der Themen zur Verfügung. Fortbildungen geben Impulse für die Durchführung des Unterrichts im Bereich nachhaltiger Entwicklung.

Kooperation in der Bildungslandschaft

Das „Schuljahr der Nachhaltigkeit” ist ein Kooperationsprojekt der Stadt Frankfurt und Unternehmen. Es entstand im Rahmen der Bewerbung der Kommune zur European Green Capital im Jahr 2012 als Leuchtturmprojekt für den Bildungsbereich. In der Pilotphase brachten die Hauptsponsoren FES GmbH und Mainova AG im Rahmen ihres gesellschaftlichen Engagements finanzielle und ideelle Ressourcen in das Projekt ein. Im Schuljahr 2013/2014 trat das Energiereferat Frankfurt an die Stelle der Mainova AG. Weitere Sponsoren bzw. Kooperationspartner sind die ABG Frankfurt Holding, das Stadtschulamt, das staatliche Schulamt und das Umweltamt. Mit der Durchführung wurde Umweltlernen in Frankfurt e.V. beauftragt. Die langfristig angelegte Kooperation zwischen Schulen und außerschulischen Partnern bildet eine gute Basis für die Institutionalisierung von Bildung für nachhaltige Entwicklung in der Frankfurter Bildungslandschaft. 

Maßnahme der UN-Dekade Bildung für nachhaltige Entwicklung

Das Programm „Schuljahr der Nachhaltigkeit“ wurde im Jahr 2014 als offizielle Maßnahme der UN-Dekade BNE ausgezeichnet. Die Fachjury der deutschen UNESCO Kommission unterstreicht den Beitrag zur Schulentwicklung durch das Schuljahr der Nachhaltigkeit. Gewürdigt wird die umfassende Aufnahme des Themas Nachhaltigkeit mit der Zielsetzung, BNE in den Schulcurricula zu verankern. Statt Einzelthemen nebeneinander zu bearbeiten, werden die Aspekte Klima, Energie, Recycling, Fairer Handel, Ernährung und Mobilität unter dem übergeordneten Ziel einer nachhaltigen Entwicklung miteinander verbunden und mit den Inhalten der Rahmenpläne verknüpft.

Seit 2014 ist das „Schuljahr der Nachhaltigkeit” auch Bestandteil der Nachhaltigkeitsstrategie Hessen. Es wird mit Unterstützung des Landes in 5 weiteren Kommunen eingeführt. Darüber hinaus wird es auch im internationalen Rahmen diskutiertiert. So ist es Untersuchungsgegenstand im Rahmen des europaweiten ESD-Projekts „CoDeS”: codesfrankfurt.wordpress.com.